Der Katalog einer Bibliothek stellt ein Verzeichnis von Büchern dar. Nun habe dieser Katalog selber Buchform. Dann besteht die Möglichkeit, daß dieser Katalog sich selbst als Buch anführt, oder auch die Möglichkeit, daß er das nicht tut. Wird nun die Aufgabe gestellt, einen Katalog zu verfassen, der alle die und nur die Kataloge umfassen soll, die sich selbst nicht enthalten, so ergibt sich das Problem, ob dieser Katalog sich selbst enthalten muß: enthielte er sich selbst, wäre er kein Katalog, der sich nicht selbst enthielte, dürfte sich also mithin nicht selbst enthalten. Enthielte er sich nicht selbst, wäre er ein Katalog, der sich nicht selbst enthält, müßte sich also selbst enthalten. Diese Aufgabe führt also wiederum zu einer Paradoxie. Sie beruht darauf, daß einfache Kataloge und Katalogeskataloge beide nicht eindeutig im selben Sinn, sondern nur analog <Kataloge> genannt werden können. (aus: Menne, Albert: Einführung in die Logik. 2., überarb. Aufl. München, 1973) |